Donnerstag, Mai 24, 2012

Engagierte Männer haben mehr Kinder

Männer, die sich ehrenamtlich engagieren, haben durchschnittlich mehr Kinder. Diesen Zusammenhang konnten Martin Fieder und Susanne Huber vom Department für Anthropologie der Universität Wien nachweisen. Die Gründe dafür scheinen in der Evolution zu liegen, so das Ergebnis einer Studie die gerade in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazin PLoS ONE erscheinen ist. Demnach ist Helfen (auch ohne direkte Belohnung) ein tief verwurzeltes evolutionsbiologisches Prinzip, dass soziale Gruppen und Gesellschaften zusammenhält. Die Freiwilligenarbeit lasse auf mehr Engagement bei der Kindererziehung, einen höheren sozialen Status oder ein größeres soziales Netzwerk schließen, vermuten die Forscher.
Martin Fieder vom Department für Anthropologie der Universität Wien meint, dass die Ergebnisse helfen könnten, eine in der Evolutionsbiologie oft gestellte Frage zu beantworten: "Warum helfen wir auch Menschen, mit denen wir nicht verwandt sind?"
Mit unseren Kindern teilen wir ca. 50 Prozent unseres genetischen Materials. "Evolutionär betrachtet, ist das ein wichtiger Aspekt, wieso sich Verwandte gegenseitig Hilfe leisten. Denn er trägt dazu bei, die eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen'", sagt Martin Fieder.
Warum wir aber auch vollkommen fremden Menschen helfen oder mit ihnen kooperieren, erscheint auf den ersten Blick evolutionär wenig sinnvoll.
Dennoch ist Kooperation unter Nichtverwandten gerade beim Menschen weit verbreitet und wird in der Biologie mit dem Begriff "reziproker Altruismus"
beschrieben: "Wer hilft, dem wird geholfen." Das Forschungsteam konnte dabei feststellen, dass Männer, die sich über einen längeren Zeitraum bei freiwilliger Arbeit engagierten, im Mittel tatsächlich mehr Kinder hatten als Männer, die das nicht taten. Bei Frauen konnten die AutorInnen diesen Zusammenhang nicht feststellen. Diverse Studien belegen jedoch, dass auch Frauen, die viel Unterstützung durch Familienmitglieder erhalten, durchschnittlich mehr Kinder bekommen.



Montag, Mai 21, 2012

„ich engagiere mich ehrenamtlich weil…“

Auch wenn das mit dem Fussball dies Jahr unglücklich lief,

FREIWILLIG - das können die Bayern!

Preisverleihung Fotowettbewerb "Wir sind Ehrenamt"

Innenminister Joachim Herrmann und der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, haben kürzlich die besten Fotos des Fotowettbewerbs "Wir sind Ehrenamt – Unsere Ehrenamtlichen stellen sich vor" prämiert. An dem Fotowettbewerb haben sich 523 Ehrenamtliche aus ganz Bayern beteiligt und mehr als 1.500 Fotos eingesendet. Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat einen Fotowettbewerb ausgelobt.

Hier sind die Preisträger zu sehen:

http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/buergerundstaat/ehrenamt/120507_preistr_ger.pdf

und hier gibt ein Video dazu:

http://www.stmi.bayern.de/

 

Samstag, Mai 12, 2012

Ehrenamt in NRW



Morgen, am 13. Mai wird in NRW ein neues Landesparlament gewählt. Aus diesem Grund haben wir uns mal die letzte Länderauswertung des Landes NRW im Freiwilligensurveys aus dem Jahr 2009 angesehen, um zu schauen, wie sieht es den in diesem Bundesland aus mit dem ehrenamtlichen Engagement?


Beteiligung der Bevölkerung am ehrenamtlichen Engagement

Seit 1999 liegt die Quote der freiwillig Engagierten in NRW stabil bei 35%.


Altersgruppen

Unterhalb der stabilen Durchschnittswerte im Engagement zeigen sich markante Veränderungen in den Altersgruppen. Bemerkenswert und kritisch ist der starke und kontinuierliche Rückgang des Engagements in der Altersgruppe der 14- bis 30-Jährigen zwischen 1999 und 2009. Dieses Bild zeigt sich in allen Unterteilungen dieser Altersgruppe. Das Engagement betrug 2009 bei den 14- bis 19-Jährigen nur noch 32%, bei den 20- bis 24-Jährigen 29% und bei den 25- bis 29-Jährigen 28%. Betrachtet man die Gruppe insgesamt (14 - 30-Jährige), so haben sich im Jahr 1999 in dieser Gruppe 37% der Menschen engagiert, 2009 waren es noch 29%. Sehr gestiegen ist dagegen unter den jungen Menschen in NRW der Anteil der „nur“ öffentlich Aktiven (von 36% auf 46%). Diese Gruppe ist relativ gut auf freiwilliges Engagement ansprechbar. Anders als in der jüngsten Altersgruppe verlief die Entwicklung des freiwilligen Engagements bei den 31- bis 45-Jährigen, in der ein Zuwachs von 36% auf 41% zu verzeichnen ist. Diese jüngeren Familienjahrgänge haben sich in NRW zur führenden Gruppe beim freiwilligen Engagement entwickelt. Dazu trug auch bei, dass die für die Zivilgesellschaft (auch wegen der überdurchschnittlichen Ausübung von Leitungsfunktionen) wichtige Gruppe der 46- bis 59-Jährigen seit 2004 weniger freiwillig engagiert ist (1999: 42%, 2009: 39%), damit ihre „Führungsrolle“ an die jüngere Gruppe abgegeben hat. In der ältesten Gruppe der ab 60-Jährigen stieg das Engagement zwischen 1999 und 2004 deutlich an (+6 Punkte auf 31%), um dann wieder ein wenig zurückzufallen (2009: 30%). Wegen des gleichzeitig starken Zuwachses der Gruppe der „nur“ Aktiven (von 30% auf 42%), haben sich die Chancen für eine noch stärkere Einbeziehung älterer Menschen ins freiwillige Engagement deutlich erhöht


Monetarisierung

Erhielten 1999 in Nordrhein-Westfalen 17% der Engagierten Vergütungen für ihre Tätigkeit, so waren es 2009 20% (bundesweit: 24%). 11% erhielten Sachzuwendungen, 8% pauschalierte Aufwandsentschädigungen. 4% der Engagierten bekamen eine geringfügige Bezahlung und 2% Honorare (Mehrfachnennungen). Auf Bundesebene (auf Landesebene nicht auswertbar) werden Vergütungen in einigen Bereichen häufiger gezahlt: in der Politik, bei der freiwilligen Feuerwehr und den Rettungsdiensten, in der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung. Freiwillige in den Bereichen Kindergarten und Schule, Freizeit und Geselligkeit, Umwelt- und Tierschutz sowie Kirche und Religion kommen dagegen eher selten in den Genuss einer Vergütung. Die Höhe liegt in der Regel bei weniger als 50 Euro im Monat, und wird von den Engagierten zumeist und seit 1999 häufiger als ausreichend eingestuft.


Arbeitsmarktnähe des Engagements

Arbeitsmarktnähe (in einem weiten Sinne) liegt vor, wenn Tätigkeiten mit einem ähnlichen Arbeitsspektrum nebeneinander her als bezahlte Erwerbstätigkeit und als freiwilliges Engagement durchgeführt werden. 30% der Engagierten beobachteten 2009 in Nordrhein-Westfalen eine solche Parallelität (1999: 25%). In solchen Fällen wollten 27% der Freiwilligen die Tätigkeit lieber gegen Bezahlung ausüben (1999: 24%). Diese Parallelität von Hauptberuflichkeit und Freiwilligkeit, in Kombination mit dem Bedürfnis, selbst lieber bezahlt tätig sein zu wollen, betraf in NRW 1999 erst 5,5% der Engagierten, 2009 bereits 7,7%. Sie nahm seit 2004 bei den Arbeitslosen besonders zu (19%, nur bundesweit darstellbar), und auch bei Engagierten im Alter von bis zu 30 Jahren. Mit 19% waren junge Leute in NRW sogar besonders häufig parallel zu bezahlten Mitarbeitern tätig und wollten ihre Tätigkeit lieber bezahlt ausüben (1999 erst 10%).


Umwandlung bezahlter in freiwillige Tätigkeiten

Die Frage, ob im Umfeld von freiwillig Engagierten Tätigkeiten, die zuvor durch hauptamtliche Beschäftigte ausgeübt wurden, inzwischen durch Freiwillige ausgeführt werden, bejahten 13% der Engagierten in Nordrhein-Westfalen (und auch 13% bundesweit). 79% hatten das noch nicht beobachtet, und 8% konnten oder wollten sich dazu nicht äußern. Auf Bundesebene kommen vermehrt Hinweise auf Umwandlung von hauptberuflichen in freiwillige Tätigkeiten aus den Bereichen Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Politik, Gesundheit und Soziales


Auswahl typischer freiwilliger Tätigkeiten in Nordrhein-Westfalen

- Kirche: Kommunionsunterricht begleiten
- Schule: Elternvertretung in der Klasse
- Schützenverein Schießsport: stellv. Brudermeister, Jugendwart
- Schulpflegschaft (Elternrat): Klassenkasse, Elternabende organisieren und Kontakt zu den Lehrern
- Sportverein: Mithilfe bei Festlichkeiten
- Tennis: Platzwart
- Kinderferienspiele: Kinderbetreuung
- Katholische Kirchengemeinde: Organisation und Betreuung
- Sonderschule: Kinderbetreuung
- Seeniorenzentrum Sozialdienst: Unterhaltung, Betreuung alter Menschen
- Dortmunder Tafel: Telefonistin
- Bürgerverein: Betreuung
- Selbstverteidigungsverein: Jugendbetreuung
- Kirchlicher Gospelchor: Organisatorin, Mitglied im Chor
- Kopfwelten e.V. - Stereotype Bilder von schwarzen Menschen: Pressearbeit
- Tierheim : Hunde ausführen, Tiere aufpäppeln, Tiere pflegen, Ställe säubern
- Wirtschaftsjunioren: Beratung von Jugendlichen
- Kompetenzentwicklungen: Vortragstätigkeit, Weiterbildung
- Schützenverein: Vorstand
- Partei SPD: Ortsvereinsvorsitzender
- Schule, Kindergarten, Familie – Lesen mit Kindern, Betreuungsarbeiten: Beratung und Hilfe bei Unterrichtsprojekten
- Blasorchester: Jugendbetreuung
- Kindergarten: Außenanlagen pflegen
- Förderverein eines Altenheimes: Organisieren, Ausflüge
- Selbsthilfegruppe: Leiter von MS-Kranken
- Förderverein der Grundschule Eschweiler über Feld: Generelle Unterstützung
- Schule–Elternvertreter: Elternversammlung, Organisation von Schulfesten
- Unser Dorf soll schöner werden: Kirchhof säubern, Büsche pflanzen, streichen etc.
- Kinderkirchenchor: Helfer und Organisator
- Klassenpflegschaft: Vorsitz
- CDA (Christlich-demokratische Arbeitnehmerschaft): Beratung von Menschen mit Problemen am Arbeitsplatz
- Weiterbildung in der kirchlichen Jugendarbeit: Vorträge halten und Diskussionen führen, auch Einzelgespräche führen
- Rettungshundestaffel, ASB Rettungshundestaffel, Ausbildung zum Rettungshund
- Florian-Singers, Chor: Notenwart
- Kindergarten einer römisch-katholischen Gemeinde: Betreuung der Kinder, lese ihnen etwas vor und spiele mit ihnen
- Katholische Arbeitnehmerbewegung, Kolping: Als Vorstand bin ich für Bildungsarbeit zuständig
- Pfadfinder: Mitsprache im Elterbeirat und in der Jugendförderung



Freitag, Mai 04, 2012

Berliner Stiftungswoche 2012

Vom 17. bis 27. April fand die dritte Berliner Stiftungswoche statt. Zum ersten Mal gab es ein Schwerpunktthema: „Die Rolle von Stiftungen als Förderer, Akteure und Moderatoren gesellschaftlicher Beteiligungsprozesse.“ Die Schirmherrin Christina Rau sagt dazu:
„Wenn es keine Stiftungen gäbe, sähe unsere Gesellschaft anders aus: blasser, kälter, ärmer. Denn Stiftungen sind Ausdruck gelebter Vielfalt und Solidarität. Sie verkörpern den Ideenreichtum vieler Menschen, sie basieren auf Empathiefähigkeit und sind untrügliches Zeichen für die Bereitschaft sich einzusetzen. Wer stiftet, fühlt mit, denkt mit, übernimmt Verantwortung und sieht weiter.“ (Quelle: http://www.berlinerstiftungswoche.eu/die-idee)
Dieser Idee folgend, sollte die Berliner Stiftungswoche neugierig machen und informieren – die zahlreichen Veranstaltungen boten hierfür reichlich Gelegenheit. Mehr Informationen gibt es unter http://www.berlinerstiftungswoche.eu/.
Neben Pressestimmen und Hintergrundinformationen wird dort auch rechtzeitig alles rund um die nächste Stiftungswoche zu finden sein.