Sonntag, Juli 30, 2006

Fernsehen

Im Freiwilligensurvey 2004 waren in Berlin im Fragenkomplex Wünsche an den Staat/ die Öffentlichkeit nur zwei Bereiche, in denen der Prozentsatz der Bevölkerung, der das wünscht, zugenommen hat. „Mehr öffentliche Anerkennung, zum Beispiel durch Ehrungen“ stieg von 26% auf 27%, „Mehr Anerkennung durch Berichte in Presse und Medien“ stieg von 52% auf 55%. Hier jetzt ein Film zum Ehrenamt der am Donnerstag auf 3SAT gelaufen ist. Sicher wird man ihn dort auch bestellen können, um ihn in der Arbeit zu nutzen. Also dann, viel Spaß!




37°
Ehrenamt - Engagement von Millionen
GESELLSCHAFT/KULTUR, , 28 Min.
18:00Mehr als 23 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. In Sportvereinen, Bürgerinitiativen, Selbsthilfegruppen, im Rettungsdienst, Katastrophenschutz, in der Pflege - all das freiwillig und ohne Lohn. Ohne sie wären die anfallenden sozialen Aufgaben nicht zu bewältigen.Der Film von Ulrich Hansen fragt, warum sie das tun, woher sie die Zeit nehmen und was sie dabei geben.

Sonntag, Juli 23, 2006

Versicherung

http://www.bmas.bund.de/Navigation/root,did=96916.html

Die Bundesregierung hat eine Broschüre zum Versicherungsschutz für das Ehrenamt herausgegeben. Auf den Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales kann man die Broschüre „Zu ihrer Sicherheit - Unfallversichert im Ehrenamt“ unter dem oben angegebenen Link bestellen oder als PDF-Datei herunterladen.

Hier eine kurze Inhaltsangabe der Broschüre, damit jeder selber entscheiden kann, ob er sie braucht.


Vorwort

Naja, so wie immer. Das Photo von Müntefering ist ganz nett und ansonsten locker staatstragend.


Vorbemerkung

Das wäre wirklich besser gegangen. Nicht nur das im Rahmen des Versuchs alles mit schönen Worten zu schildern der Endruck entsteht, das die Hospizbewegung außerhalb der traditionellen Wohlfahrtsverbände angesiedelt ist, was schlichtweg falsch ist, am Ende kommt der typische deutsche kleine Horrorladen, was einem da im Ehrenamt so alles passieren kann und warum man jetzt nun unbedingt Schutz braucht. Liest sich fast wie eine Werbung für einen James Bond Einsatz. Eher suboptimal.


Der Unfallversicherungsschutz bei ehrenamtlicher Tätigkeit

Ist so eine typische Amtsbroschüre in diesem Teil. Man erfährt, dass nur die staatstragend tätigen Ehrenamtlichen versichert sind, wird auch schön sozialpolitisch begründet. An dieser Stelle der Broschüre steht man dann aber mit dem Wissen da, das einige Ehrenamtliche versichert sind und einige nicht, man weiß aber nicht wo genau die Trennlinie ist. So zuzusagen, statt Versicherung „Allgemeine Verunsicherung“.


Was ist ein Ehrenamt

Wäre besser nicht geschrieben worden. Man kommt zur genialen Definition, dass das Ehrenamt die Übertragung einer Aufgabe voraussetzt (Amt) und die Unendgeldlichkeit (Ehre) des Handelns. Es ist schon spannend dass selbst im Jahr 2006 die Bundesregierung immer noch davon ausgeht, dass der deutsche Bürger nicht ohne Aufträge handelt und die selbständige Betätigung des Bürgers zumindest in der Definition des Ehrenamts durch den Staat nicht vorkommt.


Teil B: Allgemeines zur gesetzlichen Unfallversicherung

Ist ganz in Ordnung. Man bekommt einen kurzen Überblick, erfährt wann man versichert ist und wann nicht, und welche Ausnahmen es gibt.


Wer ist in der gesetzlichen Unfallversicherung geschützt?

Gut gemacht, man bekommt klare Hinweise und weis ersten ungefähr wer den Schutz erhält und zweitens wenn man fragen muss, um genaueres zu erfahren.


Wie ist die gesetzliche Unfallversicherung organisiert?

Man erfährt aus dem Text zwar nicht klar, warum man das jetzt wissen muss, aber man wird gut informiert und nicht verwirrt, von daher, geht schon.


Wie wird die gesetzliche Unfallversicherung finanziert?

Die Regierung macht in diesem Text einfach: Ei Jungs und Mädels, wir sind toll. Hätte man sich komplett sparen können. Hier hätte die kurze knappe Aussage, das die Versicherung für ehrenamtlich Tätige beitragsfrei ist, ausgereicht.


Welche Aufgabe hat die gesetzliche Unfallversicherung?

Einfach dito bzw. siehe oben.


In welchen Fällen ist man in der gesetzlichen Unfallversicherung geschützt?

Antwort: Versichert sind Arbeitsunfällen, Wegeunfälle und Berufskrankheiten.
Klasse! Es geht doch. Die Antwort ist kurz, knapp verständlich und informativ.


Wann liegt ein Arbeitsunfall vor?

Wird gut erklärt und ist verständlich.


Was ist eine Berufskrankheit?

Auch hier ist die Broschüre kurz, knapp und klar.


Welche Leistungen erhalten Versicherte nach Eintritt eines Versicherungsfalles?

Der ganze Abschnitt ist ebenfalls gut gemacht. Der komplizierte Leistungskatalog wird kurz und klar gegliedert dargestellt. Einzelne Hervorhebungen erleichtern das Textverständnis.


Auch für die vier folgenden Abschnitte

Wie ist der Lebensunterhalt der Versicherten nach Eintritt eines Versicherungsfalles gesichert?

Wann wird eine Rente gezahlt?

Wie hoch ist die Rente?

und

Sind auch Hinterbliebene abgesichert?

kann gesagt werden, ja kann man so machen, versteht man und ist als Orientierung so brauchbar.


Teil C: Welche Personengruppen der ehrenamtlich Tätigen sind in der gesetzlichen Unfallversicherung geschützt?

Die am Anfang ausgelöste allgemeine Verunsicherung wird hier teilweise aufgelöst. Das wird gut gemacht. Die verschiedenen versicherungsberechtigten Personengruppen werden vorgestellt, die jeweilige gesetzliche Grundlage aufgezeigt und erläutert. Es wird der selbstständige Gestaltungsrahmen der Bundesländer ansatzweise deutlich und die Möglichkeit zur freiwilligen Versicherung. Trotzdem bleibt die Kritik, und dies ist eine Kritik am Gesetzgeber und nicht an dieser Broschüre, dass hier Ehrenamt nur im Rahmen fixierter verbandlicher Strukturen gedacht wird. Gerade im Paritätischen Wohlfahrtsverband haben wir die Erfahrung gemacht, das Neues oft erst mal außerhalb der Verbände, der Kirchen und staatlicher Strukturen entsteht, und sich dann, wenn es festerer Formen bedarf, in diese Strukturen integriert. Besonders in Deutschland ist das Ehrenamt von starken informellen Hilfestrukturen in den Nachbarschaften, Wohngebieten, Kiezen und Dörfern gekennzeichnet. Dieses Feld gesellschaftlicher Selbstorganisation bleibt bei der jetzigen gesetzlichen Struktur ausgeblendet. Schade!


Teil D: Welcher Unfallversicherungsträger ist zuständig?

Es wird eine allgemeine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten Zuständigkeiten geboten, die im konkreten Fall nicht sofort weiter hilft, aber eine allgemeine Orientierung ermöglicht, von der aus man sich weiter durchfragen kann. Herauszuheben ist der Hinweis auf die Hotline der Berufgenossenschaften 01805 – 188088 wo man sich für 12 Cent pro Minute beraten lassen kann.


Teil E: Beispiele: Gesetzlicher Versicherungsschutz – ja oder nein?

Eine ganze Reihe praktischer Beispiele werden kurz skizziert, die es ermöglichen, sich beim lesen ein konkretes Bild zu machen. Ziemlich konkret und fast der beste Teil der Broschüre. Für folgende Stichworte finden sich Beispiele:

Aktion „Die Stadt soll sauber bleiben“

Altenhilfe
Besuchsdienste in der ambulanten und stationären Krankenhilfe
Kulturangebote für Seniorinnen und Senioren
Leiterinnen und Leiter von Seniorengruppen

Amphibienschutzaktionen (Krötensammlungen

Baumaßnahmen am Sportplatz/Vereinshaus durch Vereinsmitglieder

Betreuerinnen und Betreuer

Brauchtumsveranstaltungen wie das Dorffest oder das Aufstellen eines Maibaums

Bürgerbusse

Elternbeiräte in Kindertageseinrichtungen

Förderverein, betreiben eines Schwimmbades oder eines Museums

Freiwilligenagenturen (Freiwilligenzentren/Ehrenamtsbörsen)

Geldsammlungen

Heimbeiräte

Hilfstransporte ins Ausland

Hospizbewegung

Jugendclubs

Kinderbetreuung durch Seniorinnen und Senioren („Wunschomas/-opas“)

Kirche (öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaft)
Ministrantinnen und Ministranten
Kirchenchor/Kirchenchorausflug
Mithilfe beim Pfarrfest
Jugendarbeit in einer Kirchengemeinde

Krankenhausbesuchsdienste

Park- und Grünanlagen


Schulen
Schulbetreuungsverein
Eltern- und Fördervereine
Schulträgervereine
Elternvertretung
Eltern die als Aufsichtspersonen an Ausflügen oder Klassenfahrten teilnehmen
Schulwegehelfer /Elternlotsen)
Schulbusbegleiter
Schülerlotsen
Schulfeste
Mithilfe bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an Schulen

Selbsthilfegruppen

Spielplatzpatenschaften

Vereinstätigkeiten


Teil F: Häufig gestellte Fragen

Unter fünf Stichworten werden eine ganze Reihe häufig gestellter Fragen zum Versicherungsschutz beantwortet. Auch dieser Teil ist konkret und hat seinen Charme. Die Trefferquote bei einem konkreten Problem bleibt bei einem so gestalteten Vorgehen ein Stückweit auch Glückssache.
Die Stichworte sind:

Pflichtversicherung

Freiwillige Versicherung

Leistungen

Anmeldungen

Gruppenversicherungen für Unfall und Haftpflicht



Im Teil G: Schutz beim sonstigem bürgerschaftlichem Engagement werden dann noch ein paar Sachen angesprochen, die sich sonst nicht einordnen lassen. Es folgen eine annehmbare Checkliste zum praktischen Gebrauch und Adressen die für das Thema Versicherungsschutz Sinn machen sowie ein Auszug aus dem Sozialgesetzbuch VII. Es werden die § 1, 2, 3, 6 und 13 soweit abgedruckt, als sie den Versicherungsschutz von Ehrenamtlichen betreffen.

Gesamturteil:
Na ja, ganz brauchbar, manchmal etwas befremdlich, besonders auf den ersten Seiten, aber abgesehen von den dort zu findenden Patzern eine Broschüre die man weiter empfehlen kann.

Sonntag, Juli 16, 2006

Förderpreis Pro Ehrenamt

http://www.ehrenamt-im-sport.de/index.php?id=1039

Über die Seiten des Sportsamt der Stadt Münster kommt man auf den oben angegebenen Link. Seit der Zerstörung des Denkmals für die Armenpflege in Wuppertal 1943, das im Prinzp ein Denkmal des Ehrenamts war, gibt es mit dem Förderpreis Pro Ehrenamt in Deutschland wieder eine sichtbare und deutliche Auszeichnung des Ehrenamts, wenn auch leider nur für den Bereich des Sports. Trotzdem, das ist toll und dem ist nichts hinzuzufügen. Deswegen hier als Kopie die Seiten zum Preis:

PRO EHRENAMT...


... die Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Commerzbank für Personen und Institutionen, die Ehrenamtliche und das Ehrenamt im Sport unterstützen.




DAS ENGAGEMENT DER EHRENAMTLICHEN ...

... verlangt und verdient Unterstützung. Auch Unternehmen und Organisationen können und sollten einen Beitrag leisten! Dafür werben DOSB und Commerzbank mit dem Preis PRO EHRENAMT. Sie verleihen ihn seit 2000 jährlich an Persönlichkeiten und Institutionen aus

• Politik
• Wirtschaft
• Medien

die sich vorbildlich für das Ehrenamt im Sport einsetzen und günstige Rahmenbedingungen für die Ehrenamtlichen schaffen: Eine individuelle Ehrung, aber zugleich ein Appell an andere, es ihnen gleichzutun – denn Ehrenamtliche brauchen unsere Solidarität!


PRO EHRENAMT 2006

DOSB, Commerzbank verleihen – 2006 erstmals in Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) – den Preis PRO EHRENAMT im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung am 5. Dezember 2006, dem Tag des Ehrenamts.

Der Preis wird in den Kategorien Politik, Wirtschaft und Medien vergeben:

Sie arbeiten in einem dieser Bereiche und setzen sich aktiv für das Ehrenamt im Sport ein? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung für den Preis PRO EHRENAMT!

Sie wissen von Persönlichkeiten oder Institutionen aus diesen Bereichen, die sich für das Ehrenamt im Sport einsetzen? Dann freuen wir uns über Ihren Vorschlag für den Preis PRO EHRENAMT!

Die notwendigen Unterlagen stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
Ausschreibung PRO EHRENAMT 2006
Bewerbungs- & Vorschlagsformular für Mitglieder von Sportvereinen- und verbänden
Bewerbungs- & Vorschlagsformular für Nicht-Mitglieder von Sportvereinen- und verbänden

Senden Sie Ihre Bewerbung oder Ihren Vorschlag für den Preis PRO EHRENAMT bitte bis spätestens 15. September 2006 an:

Deutscher Olympischer Sportbund
Geschäftsbereich Breitensport
PRO EHRENAMT
60525 Frankfurt am Main
oder per E-Mail an: info@ehrenamt-im-sport.de

Bitte fügen Sie, um der Jury aus Vertretern des Sports, der Wirtschaft, der Politik und der Medien die Arbeit zu erleichtern, Unterlagen bei, die das Engagement zugunsten des Ehrenamts im Sport dokumentieren.

Haben Sie noch Fragen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail:
Markus Böcker: Tel. 069 / 6700-304; E-Mail: boecker@dosb.de
Bernd Laugsch: Tel. 069 / 6700– 306; E-Mail: laugsch@dosb.de

Sonntag, Juli 09, 2006

Die Johanniter

http://www.johanniter.de/org/juh/amt/ehrenamt/deindex.htm

Auf den Seiten der Johanniter Unfallhilfe findet man auf der Homepage in der linken Seitenleiste an der 6. Stelle den Link Jugend/Ehrenamt und daneben die Möglichkeit unter dem Begriff Ehrenamt ausschließlich auf Informationen über das Ehrenamt in der Johanniter Unfallhilfe zuzugrefen.

Versucht man es, stößt man auf folgenden Satz:

Sie möchten Sich im Rahmen eines Ehrenamts engagieren, oder sich allgemein mit diesem Thema beschäftigen? Dann finden Sie hier alle Informationen

Ist ein bisschen nervig, weil, man hat ja den Link angeklickt und Informationen zu diesem Thema zu bekommen, und nun wird man noch mal gefragt, ob man denn will. Na ja so ein klein wenig positive Abschreckung, nach dem Motto, nur wer wirklich will, erreicht die Infos der Johanniter Unfallhilfe.

Was dann aber kommt ist als professionell zu bezeichnen und kann als Vorbild für den Aufbau von ehrenamtlichen Informationen in sozialen Organisationen dienen. Auf der rechten Seite werden einem 5 Links angeboten, die jeweils andere Aspekte des Ehrenamts der Johanniter Unfallhilfe betrachten.

1. Was uns wichtig ist
Hier wird kurz und knapp die ehrenamtliche Arbeit als zentrales Moment der Organisation der Johanniter Unfallhilfe vorgestellt. Wirklich gut gemacht und dabei knapp und kurz.

2. Was wir ihnen bieten
Das Angebot ist geschickt formuliert und bringt das wesentliche auf den Punkt. Fürs Ehrenamt gibt es kein Geld, dafür aber Sinn, Gemeinschaft und Authentizität. Außerdem Qualifizierung für die Tätigkeit. Auch hier kann man nur sagen: Klasse gemacht!

3. Was wir von Ihnen erwarten
Auch hier kommt’s kurz und trocken: Verlässlichkeit, Einsatzbereitschaft, Leistung, Mannschaftsgeist und der Willen zur Kameradschaft werden erwartet. Abgeschlossen wird der Text mit einem Hinweis auf die christliche Grundhaltung der Johanniter Unfallhilfe. Ob man es mag oder nicht, die Eigenwerbung ist schon gut.

4. Was wir tun – wo wir Sie brauchen
Die Seite fängt gut an. Es werden einem vier Bereiche angeboten, die für einen Menschen, der sich fürs Ehrenamt bei der Johanniter Unfallhilfe interessiert, interessant erscheinen:
- Ehrenamt
- Konkret- Ehrenamt von A-Z
- Wettbewerb
- Datenbank
Probiert man diese Links aus, so erreicht man den Bereich, indem die Präsentation der Johanniter ihre größte Schwäche aufweißt. Unter Ehrenamt – konkret wird einem das Vorstellen innovativer Projekte versprochen, aber wenn man sie sich ansehen will, steht da nur:
Leider können wir ihnen bislang keine solchen Projekte vorstellen.
Das ist mehr als suboptimal, das macht man nicht und ist eigentlich nur für einen Witz geeignet. Na gut, der Rest ist dann wieder besser. Die Beschreibungen ehrenamtlicher Jobs unter Ehrenamt von A –Z ist nur zu empfehlen. Ein wirklich gutes Vorbild, wie man es machen soll, wenn man eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellt, für die man eine Person sucht. Klickt man auf Wettbewerb, so wird eine weitere Schwäche der Seite deutlich, die oft bei Publikationen sozialer Organisationen im Internet begangen wird. Mit der Seite sollen sowohl neu zu werbende Ehrenamtlich angesprochen werden, als auch Infos für bereits ehrenamtlich Tätige gegeben werden. Werden dann die Links nicht eindeutig ausgewiesen, wie in der Präsentation der Johanniter Unfallhilfe, so landet man als Suchender auf Seiten, die nur für schon Tätige sinnvoll sind, keine optimale Kundenführung. Datenbank ist dann wieder ganz O. K., da kann man die einzelnen Ortsvereine der Johanniter finden.

5.Virtuelle Bibliothek
Der Begriff ist nicht ganz glücklich gewählt, weil man hier keine Texte finden kann, was man ja in einer Bibliothek, auch in einer Virtuellen, erwarten würde, sondern Links zu den Landesverbänden der Johanniter und zu Ehrenamtsseiten. Die sind aber wieder O.K.. Von daher hier die Kopie der Linkliste:

Insgesamt kann man die Seiten der Johanniter zum Ehrenamt als Vorbild für eine kurze, klare und ansprechende Präsentation im Internet begreifen, abzüglich der kleinen aufgezeigten Schwächen.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Das Sonntagsblatt der Diakonie Bayern

http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2006_26_11_02.htm

Das Sonntagsblatt der Diakonie Bayern setzt sich unter der Überschrift:

Wie machen Sie sich stark fürs Ehrenamt?

Mit ehrenamtlicher Arbeit auseinander. Drei hauptamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine ehrenamtlich Tätige äußern sich in kurzen Statements zum Ehrenamt. Diese kurzen Statements lesen sich wie eine Anleitung zur Arbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.


Frau Barbara Wilkens , Pfarrerin, München sagt:
»Wichtig ist, dass Ehrenamtliche spüren: Ich als Pfarrerin habe Zeit für sie. Ehrenamt findet heute nicht mehr unter dem Opferaspekt statt, die Menschen wollen wahrgenommen und anerkannt werden, eigene Vorschläge ausprobieren und gemeinsam etwas entwickeln. Wenn ich persönlich auf Leute zugehe, lassen sie sich gerne für Aufgaben gewinnen. Das ist eine Investition, die sich für die Gemeinde lohnt.«


Frau Wilkens spricht wesentliche Momente der Anleitung von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus. Die Münze in der Ehrenamtliche von Hauptamtlichen in ihrer Tätigkeit „entlohnt“ werden ist eben nicht Geld, sondern, wie Frau Wilkens ausführt, positive Zugewandtheit und Anerkennung. Will ich das ehrenamtliche Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum für meine Organisation tätig sind, sollte ich in sie Investieren und sie mit dieser Münze bezahlen. Von daher ist die Anleitung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für hauptamtlich Tätige eine durchaus anstrengender Prozess. Sie müssen mit der Kraft ihrer Person die immateriellen Münzen der Bezahlung ehrenamtlich Tätiger prägen.


Frau Kathrin Vogel, Vertrauensfrau im Kirchenvorstand beschreibt:
»Mich begeistern immer wieder neue Begegnungen mit Menschen, bei Gesprächsabenden, ökumenischen Treffen, in der Konfi-Arbeit und natürlich beim Gottesdienst. Als christlicher Laie wird auf meine Meinung von den Hauptamtlichen großer Wert gelegt. Deshalb erfülle ich gerne meine ehrenamtliche Tätigkeit. Es ist eine sinnvolle, bereichernde Aufgabe für mich, zu der ich versuche, Gleichgesinnte mitzugewinnen.«


Will man ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten, so sollte man diese Wertschätzung, die Frau Vogel ausdrückt, deutlich machen. Wer als Hauptamtlicher Ehrenamtliche als Hilfskräfte betrachtet und nicht ihren Rat und ihre Expertise einholt, der verschenkt nicht nur wichtige Ressourcen seiner Organisation, er macht auch den Raum, in dem Ehrenamtliche tätig sind klein und schmal. Statt sie in die Organisation hereinzuholen und ihnen einen Platz zu geben an dem sie wachsen und gedeihen können, werden sie dann ausgeschlossen und langsam vertrieben.


Thomas Klenner, Pfarrer in Schierling stellt klar:
»Ich darf als Pfarrer nicht etwas verlangen, sondern ich biete etwas. Ich sehe drei Dinge als meine Hauptaufgabe: Ich lasse den Ehrenamtlichen Handlungsfreiheit, biete ihnen Respekt, unterstütze sie. Schließlich sind es die Ehrenamtlichen das Potenzial der Gemeinde, die Impulse hineinbringen. Sie sollten nicht als billiger Ersatz für gekürzte Hauptamtliche herhalten. Ohne sie würden wir betriebsblind.«


Ein oft begangener Irrtum beim Einsatz ehrenamtlicher Arbeit in sozialen Organisationen besteht darin, das geglaubt wird, dass diese Arbeit die Tätigkeit von hauptamtlichen Kräften ersetzten kann. Dies ist nur möglich, wenn die Arbeit von hauptamtlichen Kräften so ausgerichtet ist, das sie keiner professionellen Kraft bedarf. In so einem Fall taucht aber eh die Frage auf, warum diese Tätigkeit dann mit hauptamtlichen Mitarbeitern geleistet wird. Ehrenamtliche Mitarbeiter bringen in die Arbeit sozialer Organisationen eine besondere Qualität der Arbeit ein. Sie sind da, weil sie da sein wollen. Sie sind nicht da weil sie bezahlt werden. Klienten erleben diese Qualität als eine spezielle Form der Zuneigung, die so von Hauptamtlichen bei aller Liebe zu ihrer Arbeit nicht erbracht werden kann.


Erwin Lechner, Dekan in Münchberg erzählt:
»Jedes Jahr laden wir unsere 350 Ehrenamtlichen zu einer Wochenendfreizeit ein - wie diesmal nach Herrnhut. Es ist ein Dankeschön und eine Gelegenheit, die Gemeinschaft zu vertiefen. Die Ehrenamtlichen sind ein Schatz, den wir pflegen müssen. Deshalb muss man sie gewinnen, fördern und sich um sie kümmern. Unverzichtbar sind auch Freiräume, damit sie sich und ihre Fähigkeiten einbringen können.«


Zur Arbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die Wertschätzung dieser Menschen wie die Luft zum atmen. Wenn man seine ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Dauer behalten will, sollte diese Wertschätzung einen praktisch fühlbaren Ausdruck finden, der über ein liebevolles Dankeschön hinausgeht. Dafür sollten soziale Organisationen Geld einplanen und zur Verfügung stellen. Dies ist eine Investition in die Zukunft einer sozialen Organisation und eine schöne Geste gegenüber den ehrenamtlich Tätigen .