Männer, die sich ehrenamtlich engagieren, haben
durchschnittlich mehr Kinder. Diesen Zusammenhang konnten Martin Fieder und
Susanne Huber vom Department für Anthropologie der Universität Wien nachweisen.
Die Gründe dafür scheinen in der Evolution zu liegen, so das Ergebnis einer
Studie die gerade in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazin PLoS ONE
erscheinen ist. Demnach ist Helfen (auch ohne direkte Belohnung) ein tief
verwurzeltes evolutionsbiologisches Prinzip, dass soziale Gruppen und Gesellschaften
zusammenhält. Die Freiwilligenarbeit lasse auf mehr Engagement bei der
Kindererziehung, einen höheren sozialen Status oder ein größeres soziales
Netzwerk schließen, vermuten die Forscher.
Martin Fieder vom Department für Anthropologie der
Universität Wien meint, dass die Ergebnisse helfen könnten, eine in der
Evolutionsbiologie oft gestellte Frage zu beantworten: "Warum helfen wir
auch Menschen, mit denen wir nicht verwandt sind?"
Mit unseren Kindern teilen wir ca. 50 Prozent unseres
genetischen Materials. "Evolutionär betrachtet, ist das ein wichtiger
Aspekt, wieso sich Verwandte gegenseitig Hilfe leisten. Denn er trägt dazu bei,
die eigenen Gene in die nächste Generation zu bringen'", sagt Martin
Fieder.
Warum wir aber auch vollkommen fremden Menschen helfen
oder mit ihnen kooperieren, erscheint auf den ersten Blick evolutionär wenig
sinnvoll.
Dennoch ist Kooperation unter Nichtverwandten gerade beim
Menschen weit verbreitet und wird in der Biologie mit dem Begriff
"reziproker Altruismus"
beschrieben: "Wer hilft, dem wird geholfen."
Das Forschungsteam konnte dabei feststellen, dass Männer, die sich über einen
längeren Zeitraum bei freiwilliger Arbeit engagierten, im Mittel tatsächlich
mehr Kinder hatten als Männer, die das nicht taten. Bei Frauen konnten die
AutorInnen diesen Zusammenhang nicht feststellen. Diverse Studien belegen
jedoch, dass auch Frauen, die viel Unterstützung durch Familienmitglieder
erhalten, durchschnittlich mehr Kinder bekommen.
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