Statistische Erhebungen zur Verteilung von bürgerschaftlichem Engagement in der Gesellschaft zeichnen gemein hin ein ähnliches Bild: Je höher der Bildungsgrad und das Einkommen einer Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich engagiert. Aber was ist mit den Personen am Rande unserer Gesellschaft? Sind diese wirklich so unterdurchschnittlich häufig engagiert? Muss man sich Engagement „leisten können“? Oder sind vielleicht einfach die Werkzeuge, mit denen die Engagementquote ermittelt werden soll nicht filigran genug um der speziellen Situation dieser Menschen gerecht zu werden? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich eine Forschungsgruppe des Göttinger Instituts für Demokratieforschung auseinandergesetzt. Dabei wurden in drei deutschen Städten (Göttingen, Kassel und Leipzig) Personen interviewt und so genannte Fokusgruppen (also moderierte Diskussionen) durchgeführt. Das Ergebnis ist interessant: Sozial Benachteiligte (analog zu Ober- und Mittelschicht „Unterschicht“ genannt) haben eine gar nicht so geringe Engagementquote wie gemeinhin angenommen. Auch hier gibt es zivilgesellschaftliches Engagement. Nur anders.
Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse, die demnächst im Transcript Verlag als Buch veröffentlicht werden, finden Sie auf dem institutseigenen Blog:
http://www.demokratie-goettingen.de/blog/und-sie-engagiert-sich-doch/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen