In den letzten Jahren hat es ein beispielloses Comeback ehrenamtlicher Tätigkeit gegeben. Um soziale Organisationen beim Einsatz von Ehrenamtlichen zu unterstützen, schreiben hier Mitarbeiter und Freunde der Paritätischen Akademie Berlin monatlich über aktuelle Entwicklungen des Ehrenamts.
Donnerstag, November 26, 2009
Ehrenamtliche Arbeit in einer rechtlichen Grauzone
Tausende von Ärzten in Deutschland kümmern sich ehrenamtlich um Patienten, die in einer medizinischen Versorgunglücke leben.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,661711,00.html
In Deutschland leben viele Menschen, die sich keine Krankenversicherung leisten oder diese nicht abschließen können, da sie sich z.B. illegal in Deutschland aufhalten.
Bis zu einer Million Einwanderer leben Schätzungen zufolge illegal in Deutschland.
Kaum jemand von den Betroffenen ohne Versicherungsschutz weiß, dass Krankenhäuser und Ärzte keine Meldepflicht, sondern eine Schweigepflicht haben.
„Dennoch bewegen sich die Ärzte in der rechtlichen Grauzone. Laut Aufenthaltsgesetz müssen öffentliche Stellen die Ausländerbehörde informieren, sobald sie Kenntnis von einem illegal in Deutschland lebenden Migranten haben. Wer einen "Illegalen" unterstützt, kann laut § 96 Absatz 1 Nr. 2 gar bis zu fünf Jahre ins Gefängnis geschickt oder zu einer Geldstrafe verurteilt werden. Seit langem fordern Menschenrechtler und Ärzte, medizinische Hilfe ausdrücklich aus diesem Straftatbestand herauszunehmen.“ (Quelle: Spiegel online)
Wer aber hilft diesen Menschen, zu denen oft auch Obdachlose zählen, bei medizinischen Problemen weiter?
Z.B. die Malteser Migranten Medizin (MMM) mit deutschlandweit vielen Anlaufstellen in großen Städten.
http://www.malteser.de/73.Malteser_Migranten_Medizin/default.htm
oder private Stiftungen, wie in Berlin die:
http://www.delatorre-stiftung.de/
Donnerstag, November 19, 2009
Als die Nachbarin im Treppenhaus saß
Grundsatzfrage wird.
Die Robert-Bosch-Stiftung vergibt ihren jährlichen Preis für "Bürgerschaftliches Engagement" in diesem Jahr zum ersten Mal auch in der Sparte Hörfunk. Mit den Auszeichnungen soll dem freiwilligen Engagement von Bürgern mehr Öffentlichkeit verschafft werden. SWR2-Autorin Regine Beyer überzeugte die Jury mit ihrem Feature "Als die Nachbarin im Treppenhaus saß", einer ungewöhnlichen Geschichte über Nachbarschaftshilfe. Die Autorin erlebte selbst, wie die 80-jährige alleinstehende Nachbarin eines Tages vor ihrer Tür saß, stark abgemagert und offensichtlich verwirrt. Nach einem Blick in die verwahrloste Wohnung der Frau war klar, dass schnell gehandelt werden musste. Was Regine Beyer erlebt hat, das könnte jedem passieren. Doch wie viel Verantwortung zu übernehmen sind wir bereit? Für Regine Beyer hat sich ihr Engagement positiv auf ihre eigene Lebensqualität ausgewirkt. Der Beitrag war bereits am 6. Dezember 2007 in "SWR2 Leben" zu hören.
Regine Beyer und alle anderen Beteiligten erzählen die Geschichte einer ungewöhnlichen Nachbarschaftshilfe und davon, wie mit Blick auf die Zukunft die Gegenwart eine überraschend neue Qualität bekommen kann.
Hier weitere Info über den Preis und Story:
http://www.blogspan.net/presse/journalistenpreis-pro-ehrenamt-2009-fr-swr2-featureswr2-autorin-regine-beyer-ausgezeichnet-fr-als-die-nachbarin-auf-der-treppe-sa-preisverleihung-am-6-no/mitteilung/126308/
Hier kann man die Geschichte herunterladen und nachhören (Länge 25:15 min.):
http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/did=2902360/pv=mplayer/vv=popup/nid=7576/1x2ss6k/index.html
Freitag, November 13, 2009
"Das bisschen Haushalt..."
… macht sich nicht immer von allein – erst recht nicht, wenn es sich um den jährlichen Etat einer Kommune handelt. Er macht sich nicht von allein, aber vielerorts wird hinter verschlossenen Türen und über die Köpfe der betroffenen Bürgerinnen und Bürger hinweg entschieden. Ein Versuch, diese Struktur zu durchbrechen, ist der Bürgerhaushalt. Erstmals 1989 in Porto Alegre (Brasilien) angewendet, findet das Verfahren seither in vielen Ländern Nachahmer.
Die Bürgerinnen und Bürger eines Stadtteils unterbreiten der kommunalen Verwaltung Vorschläge über die Verwendung zumindest eines Teils vom Jahreshaushalt. Dabei muss es sich um Aufgaben handeln, die tatsächlich in die Zuständigkeit der Kommune fallen. Sollen Bücher für die Stadtbibliothek angeschafft werden oder wird das Geld besser für die Beleuchtung im Park verwendet? Vielleicht wird beides realisiert – oder aber etwas ganz anderes. Darüber entscheidet zwar letztlich der Gemeinderat, aber jede Kommune, die das Beteiligungsverfahren ernst nimmt, wird den öffentlichen Druck spüren, dem Bürgerhaushalt nicht nur eine „Alibifunktion“ zukommen zu lassen.
Entscheidend ist bei diesem Verfahren die Teilhabe derer, die es angeht – der Menschen in einem Dorf, einer Stadt oder einem Stadtteil. Sie sollen sich einmischen und im besten Fall miterleben, dass diese Einmischung etwas bewirkt. In jedem Fall aber wird offen und transparent vorgeschlagen und entschieden statt im „stillen Kämmerlein“ des Kämmerers.
Eine Übersicht aller deutschen Kommunen, die den Bürgerhaushalt bereits praktizieren oder dies vorhaben, findet man hier: http://www.buergerhaushalt.org.
In Berlin beteiligen sich mittlerweile zahlreiche Bezirke am Bürgerhaushalt, der Vorreiter Lichtenberg bereits zum fünften Mal. Die für 2011 eingegangenen Vorschläge (insgesamt 83) können hier angesehen werden (www.buergerhaushalt-lichtenberg.de).
Donnerstag, November 05, 2009
Eine Erfolgsgeschichte….
Die Verbreitung, der sich seit 1989 ausbreitende Miniermotte konnte unter anderem durch ehrenamtliches Engagement und viele ehrenamtliche Helfer gut eingeschränkt werden.
Keine Frage, in Parks und Grünanlage entdeckt man immer noch Kastanien mit braun verfärbten Blättern.
Aber selbst ein großes Berliner Boulevardblatt berichtet:
http://www.bild.de/BILD/regional/berlin/dpa/2009/09/30/miniermotte-auf-dem-rueckzug.html
Aber Nachlassen darf das ehrenamtliche Engagement nicht, denn wird ein Jahr kein Laub gesammelt, ist das im nächsten Jahr sofort sicht- und spürbar.
Deshalb fanden und finden nach wie vor viele Sammelaktionen mit ehrenamtlichen Helfern statt:
"Die diesjährige bezirkliche Laubsammelkampagne zur Eindämmung der Miniermotte startet am Dienstag, 13. Oktober 2009 um 12:00 Uhr auf dem Spielplatz am Hans-Rosenthal-Platz an der Kufsteiner Straße im Volkspark Wilmersdorf gegenüber dem Rias-Gebäude.Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen, Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler, Sozialstadträtin Martina Schmiedhofer, Bürgerdienstestadtrat Joachim Krüger, Jugendstadtrat Reinhard Naumann und Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte beteiligen sich mit der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Schüler der Ernst-Habermamm-Grundschule an einer gemeinsamen Sammelaktion. In den kommenden Wochen gibt es in Grünanlagen des Bezirks mit weißblühenden Rosskastanien größere und kleinere Laubsammelaktionen, um das kontaminierte Laub zu beseitigen.Wer sich beteiligen will, kann sich an das bezirkliche Grünflächenamt wenden:Tel. 9029-14488" Link:* Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Pressemitteilungen
Damit weiter an der Erfolgsgeschichte geschrieben wird, sammeln Sie bitte fleißig mit.
Viele Informationen erhalten Sie auch unter:
http://www.openpr.de/news/354910/Wenn-Rosskastanien-unter-Miniermotten-leiden-Jetzt-befallenes-Kastanienlaub-behandeln.html
Sonntag, November 01, 2009
Neues aus Amerika: The NYC Civic Corps

- Stärkung lokaler Zusammenhänge: Dafür sorgen, das die Straßen sicher bleiben, die Parks grün und die Institutionen, die Kultur und Kunst unterstützen, stark
- Nachbarn in Not helfen: Hilfe gewähren jenen New Yorkern, die von der ökonomischen Krise betroffen sind und anderen New Yorkern, die der Hilfe bedürfen
- Bildung: Jugendlichen in öffentlichen Schulen helfen
- Umwelt: Verringerung von Energie- verschwendung und des CO2 Ausstoßes
- Gesundheit: Den gesundheitlichen Heraus- forderungen der Stadt gerecht werden
- Katastrophenschutz: Die Fähigkeit zu erhöhen, auf Notfälle zu reagieren
