Brüssel, 20. September 2011 – Die Europäische Kommission hat heute dargelegt, wie die ehrenamtliche Tätigkeit in der EU besser anerkannt und gefördert werden könnte. Vor dem Hintergrund des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit schlägt sie in der Mitteilung „Europäische Politik und Freiwilligentätigkeit“ u.a. die Gründung eines europäischen Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe und einen Europäischen Qualifikationspass vor. Bezeichnenderweise ist es das erste Mal, dass die Europäische Kommission ein politisches Dokument verabschiedet, das ausschließlich der Freiwilligentätigkeit gewidmet ist.
Wie Viviane Reding, Vizepräsidentin der EU-Kommission und zuständig für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, erläuterte, „sind heute in der EU mehr als 100 Millionen Menschen ehrenamtlich tätig und tragen so dazu bei, die Welt ein Stück besser zu machen. Mit der Ausrufung des Jahres 2011 zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit soll ihr Engagement gewürdigt werden. Außerdem wollen wir damit weitere Menschen anspornen, ihrem guten Beispiel zu folgen, und die Freiwilligen und ihre Organisationen bei ihrer Arbeit unterstützen.“
Hintergrund
Die Freiwilligentätigkeit trägt direkt zu den Schlüsselzielen der EU-Politik wie soziale Integration, Beschäftigung, Bildung, Kompetenzentwicklung und Entwicklung des Bürgersinns bei. Allerdings gibt es keinen klaren Rechtsrahmen für die ehrenamtliche Tätigkeit, und die mit ihrer Ausübung erworbenen Qualifikationen werden oft nicht ausreichend anerkannt. Die Kommission möchte diese Hindernisse für die Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit insbesondere im Ausland überwinden.
In ihrer heute veröffentlichten Mitteilung zeigt die Kommission Wege auf, wie die EU und ihre Mitgliedstaaten das große mit der Freiwilligentätigkeit verbundene Potenzial besser nutzen können.
Maßnahmen zur Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit auf der EU-Ebene
Die Kommission wird die Schaffung eines Europäischen Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe für 2012 vorschlagen. An einem Rechtsrahmen für die Mitwirkung von europäischen Freiwilligen an EU-Operationen der humanitären Hilfe wird bereits gearbeitet.
Darüber hinaus möchte die Kommission die Anerkennung der mit der Ausübung von Freiwilligentätigkeiten erworbenen Qualifikationen mittels einesEuropäischen Qualifikationspasses verbessern. Damit sollen die grenzübergreifende Anerkennung beruflicher Qualifikationen gewährleistet werden und Einzelpersonen die Möglichkeit erhalten, die bei einer Freiwilligentätigkeit erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen nachzuweisen. Der Europäische Qualifikationspass soll auf den Europass aufbauen und Qualifikationen transparent und auf vergleichbare Weise erfassen.
Es gibt bereits eine Reihe von Förderprogrammen auf der EU-Ebene, mit denen ehrenamtliche Tätigkeiten unterstützt werden. Das bekannteste ist wahrscheinlich der Europäische Freiwilligendienst (im Rahmen des Programms „Jugend in Aktion“), der dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert. Die Kommission möchte auf diesen Erfolgen aufbauen und die Freiwilligentätigkeit auch in anderen Politikbereichen fördern.
Sie listet konkrete Wege auf, wie die Mitgliedstaaten das Potenzial des ehrenamtlichen Engagements besser nutzen können, und plädiert dafür, nationale Förderprogramme auch für Freiwilligentätigkeiten im Ausland zu öffnen.
Für weitere Informationen:
Internetseite des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit:
http://europa.eu/volunteering/
Homepage von Viviane Reding, Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft:
http://ec.europa.eu/commission_2010-2014/reding/index_en.htm
Pressemeldung zum Vorschlag eines Europäischen Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe:
Ankündigung der Kommission zur Leitinitiative „Jugend in Bewegung“ und zum Europäischen Qualifikationspass:
Link zum Europass:
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