Samstag, März 24, 2007

Ruhestand & Ehrenamt

Liegen hier nicht noch viele versteckte Ressourcen für freiwilliges Engagement, insbesondere mit Blick auf die demographische Entwicklung?
Unsere heutige Generation der Ruheständler kann und möchte noch viel mehr als sich zur Ruhe setzen. Man spricht bereits von den „jungen Alten“ und Jungrentnern.
Gemeint sind Vorruheständler und Senioren zwischen 55 und 70 Jahren. In dieser Generation finden wir geballtes Erfahrungswissen und viele hoch qualifizierte Menschen, die noch einiges zu geben haben.

Der „Stern“ verweist in einem zurückliegenden Artikel auf Zahlen aus einem Freiwilligenbericht der Bundesregierung. Demnach engagiert sich unter den 56-75-Jährigen jeder Dritte für gemeinnützige Zwecke. Allerdings sind hier auch einmalige Aktivitäten mit einbezogen, wie der selbst gebackene Kuchen für das Dorffest u.s.w.
Die Zahl derer, die regelmäßig und mit mehr als 15 Stunden aktiv sind, ist weitaus geringer.

Woran könnte das liegen…?
Ist es der fehlende finanzielle Anreiz, der das Ehrenamt unattraktiv für die ältere Generation macht? Hier muss allerdings betont werden, dass viele soziale Einrichtungen und Institutionen sehr wohl in ihrer Anerkennungskultur einige Anreize für ihre Ehrenamtler geschaffen haben. Die Formen der Anerkennung gehen vom Erstatten der Auslagen, z.B. dem Fahrgeld über Feste und Ausflüge, die teilweise speziell für die Ehrenamtlichen organisiert werden. Beispielhaft wird hier die Ehrenamtskarte von Hessen genannt, die den Ehrenamtlichen Vergünstigungen in Museen, Bädern u. ä. ermöglicht.

Trotz allem sollten materielle Anreize im Ehrenamt eher eine zweitrangige Rolle spielen. Der ideelle Gewinn ist es doch, der vielen Menschen einen ganz speziellen Anreiz bietet.
„Ehrenamtliches Engagement bringt kein Geld, ist aber auch nicht umsonst“ unterstreicht der „Stern“. So sollten wir das auch weiterhin betrachten. Die Betätigungsfelder sind sehr vielfältig und bieten eine breite Palette an Möglichkeiten.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es bereits zahlreiche Initiativen gibt, in denen sich aktive Ruheständler selbst organisiert und vernetz haben.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat zahlreiche generationsübergreifende Freiwilligen-Projekte finanziell unterstützt.

Vielleicht sollten auch Unternehmen, viel mehr Mitarbeiter, die in den Ruhestand verabschiedet werden, verstärkt auf die Möglichkeiten des Engagements aufmerksam machen.
Warum dafür nicht sogar einige aktive Ruheständler als Trainer in das Unternehmen bitten..?

Schauen Sie sich um, z. B. bei den „seniorTrainerin“nen aus dem Modellprogramm EFI –Erfahrungswissen für Initiativen: http://www.efi-programm.de .

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