Freitag, Mai 29, 2009

Service-Learning - Gutes Tun bringt Punkte im Studium

Schon mal davon gehört?
Service-Learning ist mehr als konventionelle Projektarbeit. Es ist eine Methode, die universitäre Lehre mit gemeinwohlorientiertem Engagement verbindet. In Service-Learning-Seminaren werden den Studierenden fachliche Inhalte vermittelt und während einer praktischen Tätigkeit in sozialen, kulturellen oder ökologischen Einrichtungen erprobt. Insofern wird theoretisches Wissen in der Praxis veranschaulicht.
Der Gewinn für die Studierenden: Credit-Points, wichtige Schlüsselkompetenzen und soziale Verantwortung - absolute Pluspunkte für Studium und Lebenslauf.

Die Idee stammt aus Amerika, die an ihren Universitäten das Bewusstsein für bürgerschaftliches Engagement als Teil ihres Bildungsauftrags vermitteln.
Vor 6 Jahren hat Manfred Hofer an der Uni in Mannheim das erste Service-Learning –Seminar angeboten und wurde damals von seinen Kollegen belächelt. Inzwischen soll Service-Learning fächerübergreifend neben Mannheim gleich an mehreren Unis etabliert werden, in Saarbrücken, Duisburg, Essen, Erfurt, Lüneburg und Würzburg.
Dabei spielt das Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung der Universität Duisburg-Essen eine Vorreiterrolle (www.uni-aktiv.org ). Dort werden Kontakte zu gemeinnützigen Einrichtungen hergestellt, die die Studierenden nutzen können. Sie sind der Auffassung, dass auch deutsche Universitäten nicht nur Stätten der Wissensvermittlung sein sollen, sondern mehr gesellschaftliche Verantwortung tragen sollen.

So hatte beispielsweise ein angehender Ingenieur ein Ehrenamt in Vietnam. Dort hat er schlaglochsichere Rollstühle konstruiert, die die Menschen auf den schlechten Strassen mobiler machen. Seinen Aufenthalt dort fand er sinnvoller als ein Praktikum, weil er eine richtige Aufgabe hatte und den Menschen dort helfen konnte.

Ein anderer Student, der Volkswirtschaft studiert, fand seinen Traumberuf dadurch, dass er zusammen mit Kommilitonen ein Marketingkonzept für die Mannheimer Lebenshilfe entwickelte, die ein Wohnheim für behinderte Menschen betreibt. Er beschreibt als klaren Vorteil, dass er dort gebraucht wurde und nicht nur wie in einem anderen Praktikum durchgeschleust wird. Non-Profit-Organisationen hatten ihn vorher gar nicht interessiert und jetzt kann er sich gut vorstellen dort zu arbeiten.

Es wäre schön, wenn sich dieses Konzept des Service-Learning an allen deutschen Hochschulen und Universitäten etablieren würde, damit das Bewusstsein für Bürgerschaftliches Engagement schon in jungen Jahren geprägt wird.

Freitag, Mai 22, 2009

Die Wunderbare Welt......der Chiffren und Zahlen“

 so heißt der Block von Hannes Jähnert, den es seit Mitte 2007 in dieser Form gibt.

 Seit einiger Zeit beschäftigt sich der Blog intensiv mit sozialer bzw. ehrenamtlicher Arbeit.

In zwei Beträgen hat Hannes Jähnert eine Aufstellung zum Thema Ehrenamt „online-volunteering“ im Netz vorstellt.

http://foulder.blogspot.com/2009/02/beispiele-fur-online-volunteering-vol-i.html

http://foulder.blogspot.com/2009/02/beispiele-fur-online-volunteering-vol.html

Aber nicht nur mit diesem Themenfeld beschäftigt er sich sondern auch stellt auch Bücher vor und bespricht sie.

Eines fanden wir sehr interessant und es sollt auch nicht unerwähnt bleiben. Auszug seinem Blog:

„Am 30. März erschien das Büchlein "Paralleluniversum Web2.0 -- Wie Online-Netzwerke unsere Gesellschaft verändern" von Hans G. Zeger. Gelesen hatte ich davon schon etwas früher (28.03.09) in einem Interview mit dem Autoren, auf das ich -- wie sich das gehört -- via Twitter gestoßen bin. Leider kann ich nicht mehr sagen, wessen Tweet ich da gefolgt bin aber ich werde es sicherlich noch raus finden... .

Das Buch jedenfalls habe ich gestern Mittag bekommen und auch gleich mal reingeschaut. Es lässt sich recht einfach lesen und ist -- auch wenn es hin und wieder um schnöde Zahlen geht -- recht erheiternd geschrieben. Nach der Lektüre der ersten Kapitel hat Hans Zeger mit seinem Buch zwei Plus- und einen Minuspunkt gesammelt…“

Weiterlesen können Sie unter:

http://foulder.blogspot.com/2009/04/paraleluniversum-web20.html

Da auch unser Ehrenamts-Blog von Funden und „fischen“ im Netz lebt, ist gerade die folgende Äußerung von Hanne Jähnert sehr aufschlussreich und wir können ihr eigentlich nur zustimmen:

"Die Vernetzung via Blog -- der für mich schlussendlich auch nichts anderes ist als eine Plattform für Artikel, Bilder Filme und anderes -- halte ich für nur bereichernd. Ich sitze nicht im stillen Kämmerchen sondern tausche mich über alles Mögliche aus. Währen neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Thesen und Theorien im Web 2.0- Stil (also im ständigen BETA) über das Internet abrufbar, könnten Fehler schneller erkannt und funktionierende Modelle besser genutzt werden -- die Publikation und das Reviewing währe also gecrowdsourced"



Donnerstag, Mai 14, 2009

Mehr Transparenz in der Sozialen Arbeit

Das Thema um die Transparenz von Daten, insbesondere im gemeinnützigen Sektor ist nach wie vor ein Dauerbrenner und in der Berliner Landschaft nach wie vor großes Diskussionsthema.
Vor kurzem haben wir über die Berliner Transparenzinitiative im Dritten Sektor berichtet – und wir tun es gleich nochmal und stellen Ihnen einen ganz neuen eignens eingerichteten Blog vor, in dem Sie ohne Umschweife abstimmen, zustimmen und mitbestimmen können.

Der Berliner Senat stellt Transparenzgrundsätze zur Diskussion und Sie sind eingeladen, sich zu beteiligen unter dem folgenden Link:
http://transparenzdebatte.blogspot.com/2009/05/debatte-uber-den-entwurf-der-berliner.html


Wer sich nach der Berliner Freiwilligenbörse, die am vergangenen Samstag im Roten Rathaus stattfand, noch einmal auf Bundesebene zu den Möglichkeiten des Bürgerschaftlichen Engagements in Kommunen und im Gemeinwesen schlau machen möchte hat dazu am 18. und 19.Mai Gelegenheit. Im Estrel-Hotel findet der Fachkongress "Bürger für Bürger - Engagement in den Kommunen stärken" statt. Mit Vorträgen, Workshops und einem Markt der Möglichkeiten gibt es ein breit gefächertes Programm für das interessierte Publikum. Infos zum Programm finden Sie unter: http://www.kongress-buergerfuerbuerger.de/

Donnerstag, Mai 07, 2009

WIE EIN BUNTER QUILT

Bereits über 100 Videos in der Ehrenamtsvideothek

Ähnlich wie bei einem Quilt oder auch bei einer Patchworkdecke, bei welcher aus allerlei Unterschiedlichem etwas großes Gemeinsames entsteht, wächst die Videoplattform Teil für Teil mit lauter verschiedenen Filmen über die Facetten des Ehrenamtes. Man kann inzwischen über 100 filmische Informationen über Beiträge zu spannenden Themen finden.
Begonnen hat die Ehrenamtsvideothek im Februar 2008 - das startete die Seite für den Bereich mit dem ersten Beitrag – das ist ein Film über Jungen in Potsdam, die sich in verschiedenen Sachen sozial betätigen. Immer noch anzusehen unter:
http://www.ehrenamtsvideothek.de/movie.cfm?id=48
Am 3.Mai 2009 wurde nun das 100.Video hochgeladen. Diesmal ein Film einer Reihe über den Bau eines Wasserkraftwerkes durch eine Gruppe Ehrenamtler des CVJM in den rumänischen Karpaten.
http://www.ehrenamtsvideothek.de/movie.cfm?id=166
Schaut doch mal rein.
Wir freuen uns auf die nächsten Filme, auf das der Quilt weiter so wunderbar beständig wachse!

Samstag, Mai 02, 2009

GEWERKSCHAFTEN UND EHRENAMTLICHE ARBEIT

Zum 1. Mai haben wir einen interessanten Artikel von Coni Toepfer von Verdi in den Rostocker Stadtgesprächen gefunden:

Gewerkschaften wurden ursprünglich einmal gegründet als Selbsthilfeorganisation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, waren also von Grund auf ehrenamtliche Organisationen. 
Irgendwann haben sich dann die ehrenamtlichen Gewerkschafter Angestellte eingestellt, die sie bei ihrer Arbeit sozusagen hauptberuflich unterstützten. 
Dem Grunde nach ist das auch heute noch so. Die ehrenamtlichen Gremien bestimmen den politischen und internen Weg der Gewerkschaften. Viele Kolleginnen und Kollegen engagieren sich in ihrer Freizeit für gewerkschaftliche Themen, und das in ganz verschiedenen Gremien. Bei ver.di gibt es Bezirksvorstände, Ortsvorstände, Fachbereichsvorstände, Erwerbslosenausschüsse, Gremienausschüsse und und und. Dieses Engagement ist gar nicht hoch genug zu würdigen. Dennoch stehen die Gewerkschaften im Moment vor einer Vielzahl von Problemen und Herausforderungen. 

Kernstück unserer Arbeit ist die Arbeit im Betrieb. Dabei stellen wir immer wieder fest. dass die betriebliche Verankerung der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit ist. 
Nur wenn die Mitglieder mitgenommen und da abgeholt werden, wo sie stehen, ist Gewerkschaftsarbeit auch erfolgreich.

Zu lange wurde gerade auch in den neuen Bundesländern Stellvertreterpolitik gemacht. Das findet besonders auch seinen Niederschlag in der Tarifpolitik. Heute, wo es in vielen Tarifbereichen um die Verteidigung der Tarifverträge geht, ist die Motivierung der Gewerkschaftsmitglieder erforderlich. 
Das ist aber kein Prozess, der im Selbstlauf passiert. Betriebliche Gewerkschaftsstrukturen sind die Voraussetzung dafür, also ehrenamtliches Engagement. So konnten wir in der Tarifrunde der Druckindustrie nur deshalb die 35-Stunden-Woche und andere wichtige Tarifbestandteile sichern, weil betriebliche Gewerkschaftsfunktionäre, wie z.B. Vertrauensleute bei der Ostseezeitung, eine kontinuierliche Arbeit mit und für die Kolleginnen und Kollegen gestaltet haben, die in einem erfolgreichen Streik mündeten.

Tariffragen sind immer wieder auch Machtfragen. Durchsetzen können wir diese nur, wenn wir gut organisiert sind. Dafür sorgen in vielen Fällen unsere betrieblichen Funktionäre.
Viele ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen engagieren sich in der Seniorenarbeit, für Jugendliche, Frauen oder Erwerbslose. Aber wir stellen immer wieder fest, dass es schwierig ist, neue Kolleginnen und Kollegen für ein Ehrenamt zu begeistern, so dass wir in vielen Fällen auch Multifunktionäre haben. Schöner wäre es, wenn die Arbeit auf mehr Köpfe verteilt würde und damit auch eine größere Ebene hätte.

Und wichtig ist dabei auch immer, dass bei allen Problemen Gewerkschaftsarbeit auch Spaß machen muss und keiner verbrannt wird. Ehrenamtliche Arbeit findet in der Freizeit, oft nach einem langen Arbeitstag statt. Auch deshalb ist das Engagement von Kolleginnen und Kollegen, die ihre Freizeit für Gewerkschaftsarbeit opfern, nicht hoch genug einzuschätzen.

Gewerkschaften können ihrer Rolle nur gerecht werden, wenn die Beteiligung der Betroffenen, egal um welches Politikfeld es sich handelt, sichergestellt ist und die Interessen von den Mitgliedern selber artikuliert werden. Wir Hauptamtlichen verstehen uns in diesem Prozess als Unterstützer. Konsequente Interessenvertretung heißt also mit den Ehrenamtlichen, mit den Mitgliedern, für die Mitglieder. 
Wenn Gewerkschaften wieder eine größere Rolle als außerparlamentarische Kraft spielen wollen, dann wird das nur mit den Mitgliedern und in einem Prozess von unten nach oben gelingen.Keine abgehobenen, basisfernern Standpunkte von Hauptamtlichen sind das Gebot er Stunde, sondern eine mitgliedernahe, interessenorientierte Arbeit. 


http://www.stadtgespraeche-rostock.de/040/0060/


http://handel.nord.verdi.de/uebe

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